Bei Horn ist Nachhaltigkeit mehr als nur Worte
Nachhaltigkeit ist ein zentraler Bestandteil der Unternehmensphilosophie der Paul Horn GmbH. Qualitätssicherung, Umweltschutz, Energieeffizienz und Sicherheit stehen seit jeher im Fokus von Produkten und Produktion.
Auf der Produktseite zeigt sich die Nachhaltigkeit besonders deutlich, beispielsweise bei den Wechselkopf- und Wechseleinsatzsystemen. Bei den Stechwerkzeugen umfasst das Sortiment Wendeschneidplatten mit bis zu sechs Schneiden, die länger genutzt werden können, bevor sie ausgetauscht werden müssen.
Sonder- und Kombinationswerkzeuge sparen Prozessschritte und damit auch Energie, während neue Substrate und Beschichtungen für längere Werkzeugstandzeiten sorgen, was wiederum Material und Energie spart. Im Bereich der additiven Fertigung kommen 3D-gedruckte Kühlaufsätze zum Einsatz. Optimierte Strukturen sorgen für Stabilität und Materialeinsparung.
QualitätsmanagementAls Hersteller von Präzisionswerkzeugen steht Horn in der Verantwortung, höchste Kundenanforderungen zu erfüllen und den hohen internen Ansprüchen an alle Dienstleistungen und Produkte gerecht zu werden.
Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, betreibt HORN ein modernes Qualitätsmanagementsystem. Dazu gehört die marktorientierte Planung sowie die Erfüllung der Qualitätsanforderungen der Kunden mit allen wirtschaftlich vertretbaren Mitteln gemäß DIN EN ISO 9001 und VDA 6.4.
„Für uns ist Nachhaltigkeit das Selbstverständlichste und fester Bestandteil unseres Alltags“, sagt Markus Horn, Geschäftsführer der Paul Horn GmbH. „Diese Philosophie begegnet Ihnen in allen Bereichen unseres Unternehmens.“
Laut Horn wird der Produktionsbereich durch energiesparende LED-Leuchten beleuchtet und das Kühlmittel durch selbst entwickelte Filtersysteme gereinigt. Auf diese Weise, sagte er. Die Schneidflüssigkeit kann bis zu zehn Jahre im Einsatz bleiben. Auf den Dächern der beiden Produktionsgebäude in Tübingen sind Photovoltaikanlagen installiert.
In beiden Werken liegen die Produktionsflächen auf zwei Ebenen. Der Fokus liegt auf der sparsamen Nutzung der zur Verfügung stehenden Fläche. Aufgrund des hohen Gewichtes der Maschinen und Geräte war die Verwendung von zwei Ebenen nicht realisierbar.
„Jedes Unternehmen ist Teil der Gesellschaft und braucht zur Sicherung seiner Zukunft nicht nur Umsatz und Gewinn, sondern auch die Akzeptanz der Öffentlichkeit und der Gesellschaft. Unabhängig davon ist es seit jeher unsere Einstellung, insbesondere als Familienunternehmen, Nachhaltigkeit zu leben.“ in allen Bereichen", sagte Horn.
Umweltschutz ist ein wichtiges Unternehmensziel und unverzichtbarer Bestandteil der Unternehmenspolitik. Das 1997 nach der EG-Öko-Audit-Verordnung 1836/93 validierte Managementsystem wurde 1999 an die Anforderungen der ISO 14001 angepasst und ist seit Juli 2000 zertifiziert.
Energiemanagement
Q&A mit Andreas Loock, Leiter Qualitätssicherung bei der Paul Horn GmbH
Nachhaltigkeit hat im Maschinenbau einen hohen Stellenwert – aktuell mehr denn je. Welche unterschiedlichen Perspektiven haben Sie zu diesem Thema?
Als Umwelt- und Managementbeauftragter der Paul Horn GmbH liegt mein erster Fokus auf der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. Darüber hinaus kommt es auf die Sicherung einer langfristigen Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern und Mitarbeitern an.
Darüber hinaus steht in diesem Zusammenhang die lokale und regionale Wertschöpfung im Vordergrund. Zur Nachhaltigkeit gehören auch Fairness und ethisch korrektes Verhalten, die Reduzierung bzw. Vermeidung von Umweltbelastungen und Energieverbrauch sowie der Ausbau alternativer Energieerzeugung und die Nutzung nichtfossiler Energieträger.
F: Gibt es rechtliche Rahmenbedingungen, die derzeit oder in Zukunft relevant sind?A. Davon gibt es einige: das Lieferkettenpflichtgesetz, die EU-Whistleblower-Richtlinie/Whistleblowerschutzgesetz, das Verpackungsgesetz und verschiedene internationale Standards. Dazu gehören beispielsweise Maßnahmen zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption sowie zur Verhinderung von Kartellverstößen, die REACH-Verordnung, Konfliktmineralien, der CO2-Fußabdruck und die EU-Energieeffizienzrichtlinie, um nur einige zu nennen.
F. Welche Rolle spielen Zertifizierungen? A. Wir halten Zertifizierungen für wichtig. Dadurch können wir die Einhaltung international anerkannter Standards sicherstellen. Hierzu zählen beispielsweise Qualitäts-, Umwelt- und Energiemanagementsysteme. Die Folge davon ist ein erhöhtes Vertrauen der Kunden in unser Unternehmen, insbesondere da die Überprüfung der Einhaltung von Standards durch Dritte erfolgt.
F. Welche Erwartungen haben Kunden? A. Unsere Kunden erwarten von uns nachhaltiges Wirtschaften. Dazu gehört beispielsweise die Einsparung von Ressourcen und die Verwendung nachhaltiger Materialien für Produkte und Verpackungen. Darüber hinaus spielen Energie- und Kosteneffizienz eine wichtige Rolle.
F. Was sind die nächsten Schritte bei Horn? A. Als nächstes werden wir den CO2-Fußabdruck unseres Produkts weiter reduzieren. Wer wie wir jedoch jahrzehntelang in allen Bereichen nachhaltig gelebt hat, sieht heute weniger Optimierungspotenzial. Beispielsweise verfeinern wir unsere Wärmerückgewinnungssysteme und Klimaanlagen, erweitern die bestehenden Solarpaneele und prüfen neue Materialien für Verkaufsverpackungen.
Das Energiemanagementsystem gilt für alle Anlagen und Tätigkeiten. Die Verantwortlichen optimieren kontinuierlich Abläufe und entwickeln Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz.
Nachhaltigkeit bedeutet auch, auf einen möglichst ressourcenschonenden Betrieb zu achten, dabei auf den Ausbau erneuerbarer Energiequellen und die Optimierung bestehender Energiequellen zu setzen und die Stromerzeugung vor Ort voranzutreiben.
So sind beispielsweise moderne Beleuchtungsanlagen, ein Blockheizkraftwerk und Photovoltaikanlagen bereits im Einsatz und weitere sind geplant. Alle Mitarbeiter werden regelmäßig über den sparsamen Umgang mit Energie informiert. Das Energiemanagementsystem ist seit 2013 nach DIN EN ISO 50001 zertifiziert.
Der Mensch im Fokus Das Thema Nachhaltigkeit muss auch in der Belegschaft berücksichtigt werden. Lange Betriebszugehörigkeiten sind ein Markenzeichen von HORN. Es ist wichtig, Menschen mitzunehmen, weiterzuqualifizieren und auf neue Herausforderungen und Technologien vorzubereiten.
Im Rahmen der HORN-Akademie kann die Qualifikation der Mitarbeiter an die Anforderungen der Branche angepasst werden. Darüber hinaus ist die Förderung der Selbstständigkeit und Eigenverantwortung im Denken und Handeln aller Auszubildenden ein weiterer wichtiger Faktor zur Erreichung der selbstgesteckten Ziele.
Die HORN-Akademie ist ein „Träger nach dem Recht der Arbeitsförderung“ gemäß § 178 SGB III. Das akkreditierte Zertifizierungsunternehmen für Arbeitsmarkt- und Bildungsdienstleistungen, CERTQUA, hat diese Genehmigung erteilt. Sie ist die Grundvoraussetzung für die Durchführung der Umschulungsmaßnahmen der HORN-Akademie.
Darüber hinaus stellt der Arbeitsschutz der Mitarbeiter auch aus wirtschaftlicher Sicht einen wichtigen Faktor dar, der zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens beiträgt. HORN sieht es als seine Aufgabe und Herausforderung, bestehende Methoden zu hinterfragen und durch kontinuierliche Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes zukunftsweisende Lösungen zu entwickeln. Hier verschmelzen sowohl produkt- als auch prozessbezogene Fragestellungen. Im Vordergrund steht die Berücksichtigung gesetzlicher Vorgaben zum Arbeits- und Gesundheitsschutz der Mitarbeiter.
Management System Das Managementsystem bei Horn stellt sicher, dass alle organisatorischen, kaufmännischen und technischen Aktivitäten, die Auswirkungen auf Qualität, Umwelt, Energieeffizienz und Mitarbeitersicherheit haben, geplant, gesteuert und überwacht werden. Darüber hinaus stellt das Managementsystem sicher, dass vertraglich vereinbarte Anforderungen und die entsprechenden Vorschriften eingehalten werden.
Das System basiert auf den Anforderungen der DIN EN ISO 9001, DIN EN ISO 14001, ISO 50001 und ISO 45001 in der jeweils aktuellen Fassung und gilt für alle Phasen der Produktentstehung. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse interner Systemaudits und der regelmäßigen Berichterstattung zu Qualität, Energieeffizienz, Umweltschutz und Sicherheit beurteilt die Geschäftsführung die Wirksamkeit des Managementsystems.
Flüssigkeit, die den Temperaturaufbau an der Schnittstelle zwischen Werkzeug und Werkstück während der Bearbeitung reduziert. Liegt normalerweise in Form einer Flüssigkeit vor, z. B. einer löslichen oder chemischen Mischung (halbsynthetisch, synthetisch), kann aber auch Druckluft oder ein anderes Gas sein. Aufgrund der Fähigkeit von Wasser, große Mengen an Wärme zu absorbieren, wird es häufig als Kühlmittel und Träger für verschiedene Schneidpasten verwendet, wobei das Wasser-zu-Massen-Verhältnis je nach Bearbeitungsaufgabe variiert. Siehe Schneidflüssigkeit; halbsynthetische Schneidflüssigkeit; Schneidflüssigkeit mit löslichem Öl; synthetische Schneidflüssigkeit.
Flüssigkeit zur Verbesserung der Bearbeitbarkeit des Werkstücks, zur Verlängerung der Werkzeugstandzeit, zum Ausspülen von Spänen und Bearbeitungsrückständen sowie zur Kühlung des Werkstücks und des Werkzeugs. Drei Grundtypen sind: reine Öle; lösliche Öle, die in Wasser emulgieren; und synthetische Flüssigkeiten, bei denen es sich um wasserbasierte chemische Lösungen ohne Öl handelt. Siehe Kühlmittel; halbsynthetische Schneidflüssigkeit; Schneidflüssigkeit mit löslichem Öl; synthetische Schneidflüssigkeit.
Bearbeitung von Nuten und flachen Kanälen. Beispiel: Nuten von Kugellagerlaufbahnen. Wird normalerweise mit Werkzeugen ausgeführt, die leichte Schnitte mit hohen Vorschubgeschwindigkeiten durchführen können. Verleiht ein hochwertiges Finish.
Begriffe, die ein formelles Programm zur Überwachung der Produktqualität bezeichnen. Die Bezeichnungen sind die gleichen, aber QC bedeutet typischerweise ein traditionelleres System zur Nachbearbeitungskontrolle, während QA einen umfassenderen Ansatz impliziert, mit Schwerpunkt auf „Gesamtqualität“, umfassenden Qualitätsprinzipien, statistischer Prozesskontrolle und anderen statistischen Methoden.
Reduzierung oder Beseitigung von Kaltverfestigungseffekten ohne Bewegung von Großwinkel-Korngrenzen.
AutorQualitätsmanagementEnergiemanagementQ&A mit Andreas Loock, Leiter Qualitätssicherung bei der Paul Horn GmbHF: Gibt es rechtliche Rahmenbedingungen, die derzeit oder in Zukunft relevant sind?A. F. Welche Rolle spielen Zertifizierungen? A. F. Welche Erwartungen haben Kunden? A. F. Was sind die nächsten Schritte bei Horn? A.Der Mensch im FokusManagement System